Veganes Wasser? Das ungewöhnliche Label hat einen Grund

2023-01-05 16:19:30 By : Mr. jim wong

Vegetarierer und Veganer freuen sich über klare, deutliche Labels auf Lebensmitteln. Ein „veganes Wasser“ sorgte für Diskussionen - doch es gab einen Grund für das Etikett.

München - Labels auf Lebensmitteln - was muss unbedingt drauf, was ist zu viel? Für Verbraucher mit Unverträglichkeiten, Allergien oder bestimmten Diäten können die Sticker auf Getränken und Speisen eigentlich nicht genau genug sein. Andere jedoch stören sich daran, wenn einige, für sie offensichtlich wirkende Hinweise aufgedruckt werden.

Ein solcher Fall führte nun auch zu einer Twitter-Diskussion. Ein Nutzer postete ein Foto einer Wasserflasche der Schleswig-Holsteiner Marke Wittenseer Quelle. Auf dem Etikett steht zu lesen: „Natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure versetzt“ und darunter prangt in weiß auf grün: „Vegan“.

Der User kommentierte dies sarkastisch: „Na endlich veganes Wasser! Diese Fleischreste zwischen den Zähnen nach dem Trinken von Mineralwasser nervten mich schon immer.“

Einige andere Twitter-Nutzer applaudieren ihm, Wasser sollte doch schließlich immer vegan, also frei von tierischen Produkten oder anderem Tierleid, sein. Doch es gibt auch einige, die den Hintergrund für das ungewöhnlich wirkende Label erklären. Der Grund sei der Kleber, der für das Label verwendet wird. Bei manchen Etiketten wird Kasein, ein Milcheiweis, benutzt. Hier wird bewusst darauf verzichtet und der Kunde darüber informiert. Auch Geo berichtete bereits 2017 über das Label.

Ein Experte bestätigte dem Magazin den Kleber im Etikettenleim: „Während die Kleber von Einwegflaschen fast ausschließlich synthetisch sind, kommen bei der Mehrweg-Variante zu rund 80 Prozent Milcheiweißkleber zum Einsatz“, schätzte Ansgar van Halteren vom Industrieverband Klebstoffe e.V. Laut Geo entspricht das rund 7000 Tonnen Milcheiweißkleber jährlich – für deren Herstellung 35.000 Tonnen Milch benötigt werden. Und die ist definitiv nicht vegan.

Gut gemeint war der Hinweis also - doch auch ein Twitter-User bestätigt: „Das Etikett suggeriert dem Konsumenten, dass es sich um ‚veganes Wasser‘ handelt“. Diese Platzierung hat wohl für zu viel Kritik gesorgt, denn wie Geo berichtet, prangt nun nur noch ein dezenter Hinweis auf den Flaschen: „Unser Etikett wird mit Leim ohne tierische Bestandteile verklebt, somit halten Sie ein 100 % veganes Produkt in Händen.“ Der große grüne Hinweis ist aber nun verschwunden, wie auch ein Blick auf die Homepage des Unternehmens zeigt. (cg)

Fast alle Pfannen haben Löcher am Ende des Griffs. Der ist zum Aufhängen gut, klar. Doch er hat noch eine andere Funktion.