Pros & Profiles: Stuntfrau und Freerunnerin Pamela Forster - fm4.ORF.at

2023-01-05 16:11:35 By : Ms. Anne Wong

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Manchmal postet sie sechs Monate lang gar nichts auf Instagram, weil sie vertraglich nicht darf. Denn die 36-jährige Athletin aus Wien ist Superheldin in Hollywood-Produktionen. Wie hält sie trotzdem die Reichweite und was braucht es, um Stuntfrau zu sein?

Pamela Forster erwartet mich in der Ape Academy - auch „Schwitzbude“ genannt, im 23. Bezirk in Wien. Eine Halle, in der Topathlet*innen ausgebildet werden, in der Parkour- & Freerunning-Kurse und auch Kultur angeboten wird. Es ist eine ihrer Errungenschaften, die sie gemeinsam mit Freund*innen und Kolleg*innen aufgebaut hat. Mehrere Monate musste ich auf eine Gelegenheit warten, um Pamela, die auch die Präsidentin des Parkour & Freerunning-Verband ist, in Österreich zu erwischen. Für welche Dreharbeiten sie gerade monatelang im Ausland war, darf sie nicht erzählen - und vor allem auch nicht posten: „Ich habe einen über 10-Seiten-Vertrag alleine dazu, was ich posten darf und was nicht“.

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Ganz schön fordernd für den Alghoritmus eines Instagram Profils, das nur alle paar Monate hinter die Kulissen von Filmsets schauen darf. Die knapp 35.000 Follower*innen von Pamela Forster müssen sich immer wieder gedulden. „Manchmal poste ich dann nur aus dem Hotelzimmer, was ich anziehe oder esse.“ Denn Pamela Forster hat es als eine der wenigen Menschen in Österreich in die Hollywood Branche geschafft, und das als Stuntdouble.

Zu ihren Filmsets zählen Marvel-Filme wie „Wonder Woman 1984“, „Dr.Strange 2“, bei dem sie als Stuntfrau Xochitl Gomez doubelt, oder „Maleficent“ und die deutsche TV-Show zur neuen Sportart „Ninja Warriors“. Von den neuen großen Produktionen, von denen sie gerade zurückgekehrt ist, erfahren wir dann erst auf Social Media. „Wenn ich Stunts oder Fotos von Schauspielerinnen, die ich double, poste, kommt das am besten an. Vielleicht auch, weil die meisten, die mir folgen wissen, dass ich aus Gänserndorf bin und mir mit dieser Arbeit einen Lebenstraum erfüllt habe“, so Pamela.

Um eine gute Stuntfrau zu sein, braucht es eine weite Range an athletischem Repertoire. „Es sind diejenigen, die alles an Martial Arts drauf haben, eine gute Air-Awareness haben, die immer wissen, wo sie in der Luft gerade sind und auch unter Wasser gut arbeiten können“, erzählt Pamela. Durch ihre Parkour- und Freerunning-Karriere ist ihr Stunt-Repertoire sehr groß. „Es ist gefragt, dass man außerhalb von Turnhallen, auf Beton Stunts machen kann - von einem Balkon oder über Stiegen springen kann. Mittlerweile kann ich mich auch gegen Wände schmeißen, durch Glas brechen und durch Feuer springen, ich lerne stetig neue Areas dazu.“

Außerdem erklärt die Athletin, die Stammgästin beim TV-Format „Ninja Warrior Germany“ bzw. „Ninja Warrior Austria“ ist, dass sie durch diese spezifische Parkour- & Freerunning-Ausbildung viel rasche Anpassungsfähigkeit und Flexibilität mitbringt, die man im Stuntbereich braucht.

Trotzdem, gibt sie zu, fehlt ihr viel Mut, daher trainiert Forster jeden Stunt und jede Line sehr genau. Für jemanden, der Stunts macht, eher untypisch: Mulmig wird ihr, wenn sie in ein Flugzeug steigt. Um Risiken so einzuschätzen, dass einfach keine Fehler passieren, gibt es “ganz viel Vorbereitung und Vertrauen dahinter”. Dabei arbeitet sie gemeinsam mit Stuntkoordinator*innen alles genau durch. „Oft gibt es zwei Monate Vorbereitungen für einen Stunt, bei dem man dann hinter sich Explosionen hat, während man durch die Luft fliegt“. Die Stuntkoordinator*innen sind auch jene, die sie auf Instagram und Youtube scouten: „Sie schauen auf Social Media, wer gerade welche Stunts anbietet“.

Social Media hat für Pamela Forster keine wirkliche Priorität, es ist ein stetiges Auf und Ab, wann sie posten darf und wann nicht, vor allem aber muss es ihr Freude machen. Es gibt also kein extra Kamera oder gar ein Social Media-Team, das etwa Aufnahmen macht. „Ich lehne das Handy oft gegen eine Aluflasche oder bin so dreist und frage Personen auf der Straße, ob sie mich filmen können, das braucht oft auch ein paar Anläufe, bis ich die richtige Person gefunden habe,“ lacht sie.

Doch Social Media war für ihre Karriere ausschlaggebend. Schon 2013 hat sie begonnen, von ihrer Parkour-Arbeit Videos auf Instagram und Facebook zu posten. Auch um zu zeigen, „was sie überhaupt da draußen, mit Parkour und Freerunning“ macht. „Meine Profile wurden weitergeschickt, die Leute haben gesehen was ich mache.“ Dadurch hat sich ihre Reichweite vergrößert.

Heute kommen „Struggle-Postings“, wie du dich an eine Line heranarbeitest, besonders gut an. „Die Leute freuen sich viel mehr darüber, zu sehen, wie du dich an etwas herantastet, wie oft ich mich versuchen muss, bis ich es schaffe, als gleich die fertige Line zu sehen.“

Bald kommt ein neuer Marvel-Film raus, für den Pamela Forster jetzt lange bei Dreharbeiten war, dann wird ihr Social Media bestimmt wieder Einblick in die Hollywood-Welt geben. „Meiner Mum und meiner Schwester erzähle ich recht wenig über den Beruf, den ich mache. Ich lade sie dann eher ins Kino ein, wenn der Film draußen ist. Mein Freund hingegen weiß alles“, erzählt Pamela gut gelaunt, während wir in der Turnhalle ihrer Ape Academy sitzen, in der die ersten Schritte für Stunts gelernt werden können. Hier steht Bewegung im Vordergrund, besonders Parkour, Freerunning und Akrobatik. Und wenn man Glück hat, trainiert da auch gerade Österreichs Hollywood-Stuntdouble an deiner Seite!

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