Neuerungen ab 1.1.2023 - Gelber Sack: Bezirk Gmünd schert aus - NÖN.at

2023-01-05 16:12:13 By : Mr. James Wang

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Wenn ab 1. Jänner 2023 landesweit einheitliche Regeln zur Mülltrennung im Gelben Sack gelten, dann schert ein Bezirk aus: NÖ Umweltverbände und Land NÖ einigten sich zwar auf das Sammeln von Plastik- und Aluminium-Müll im gemeinsamen Gelben Sack, doch der GV Gmünd trägt diesen Schritt als Einziger nicht mit. Hier wird der gelbe Sack 2023 nur auf alle Plastikverpackungen ausgeweitet.

Der Einzelgang resultiert aus einem einstimmigen Vorstandsbeschluss im „Gemeindeverband für Umweltschutz und Abgabeneinhebung im Bezirk Gmünd“ (GV), sagt dessen Obmann, der St. Martiner ÖVP- Bürgermeister Peter Höbarth. Die Gründe fassen Höbarth und Geschäftsführer Martin Koppensteiner zusammen: Die Umstellung sei eine teure „Fleißaufgabe und nicht einmal im Sinne der Bevölkerung“ – daher halte man sich an die ohnehin fixen Bundesvorgaben mit Plastikverpackungen im Gelben Sack ab 2023 und gemeinsamer Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen ab 2025 .

Im Jahr 2022 ist das Land NÖ in Sachen Mülltrennung ein Fleckerlteppich mit unterschiedlichen Systemen. Der Bezirk Gmünd trennt Bunt- und Weißglas sowie „Weißblech“ (Metall- und Aluverpackungen) an Sammelinseln, in den Haushalten werden Rest- und Biomüll getrennt – und alle Formen von Plastikflaschen sowie Tetrapacks landen im Gelben Sack.

Höbarth: Die Bürger verstehen, was der GV Gmünd von ihnen verlangt, „wir haben im Bezirk eine sehr hohe Sammeldisziplin und daher auch eine sehr hohe Qualität des Abfalls“.

Dass Plastik, Alu- und Metallverpackungen ab 2023 landesweit gemeinsam gesammelt wird, erlaubt laut NÖ-Umweltverbände-Chef Anton Kasser der moderne Stand der Technik von Sortieranlagen.

Die Gmünder haben aber ein anderes Problem: Sie haben vor etwa sieben Jahren auf große Sammelinseln umgestellt, dafür laut Geschäftsführer Koppensteiner hohe Summen in die von der Altstoff Recycling Austria (ARA) gewünschte Anschaffung von Spezialanfertigungen für Weißblech – von Konserven- und Getränkedosen bis zu Kronkorken und Alufolien – investiert. Die Kosten seien bisher gerade einmal zur Hälfte hereingekommen. Gut 120.000 Euro würden demnach an Einnahmen aus dem Metall- und Alubereich wegfallen, „wir müssten den Leuten eine Gebührenerhöhung antun“.

Reden Koppensteiner und Höbarth von potenziellen und bedrohten Erträgen aus dem Altstoff-Verkauf, so kommt das Gespräch irgendwann zwangsläufig zu Müllgebühren. Ihr Problem: „Gebühren dürfen nur über die Restmülltonne vorgeschrieben werden, dabei betreffen die Restmüll-Entsorgung an sich aber nur maximal 40 Prozent unserer Kosten“, sagt Martin Koppensteiner. Obmann Höbarth ist für eine Gesetzesänderung, „man müsste transparenter machen, wofür der Bürger wirklich zahlt und wofür nicht“.

Gebühren kommen also über den Restmüll, der wird bereits 2023 weniger, wenn auch bei uns Plastikverpackungen im Gelben Sack landen. Höbarth: „Also müssen wir die Kosten für die Anschaffung kleinerer Restmüll-Gefäße tragen, mit denen wir weniger Einnahmen haben.“ Dennoch, und obwohl steigende Kosten für Personal, Treibstoff & Co. gedeckt werden müssen, soll im Bezirk die Müllgebühr bis 2025 nicht geändert werden.

In großvolumigen Wohnbauten könnte die Umstellung schon 2023 in einigen Müllräumen für Kopfzerbrechen sorgen. Pro Haushalt sind im Bezirk Gmünd dann 13 statt aktuell 6 Gelbe Säcke vorgesehen, die werden dann natürlich auch einen Platz brauchen. Käme dann auch noch Alu und Metall statt zu Sammelinseln in den gelben Sack, könnte die Platznot gravierend werden.

Ab 2025 müssen Kunststoff- und Metallverpackungen laut Bundesverordnung definitiv in den Gelben Sack. Aber: 2025 fliegt vieles von dem, was in NÖ ab 2023 reingeworfen wird, wieder raus. Da kommt nämlich das Einwegpfand auf jede Flasche und Dose zwischen 0,1 und 3,0 Liter (Ausnahmen bei Milch) – damit wird dem Gelben Sack wieder eine Menge an Plastik und Metall entzogen.

Dann erst das pfandfreie Weißblech in den Gelben Sack zu integrieren, halten die Gmünder GV-Vertreter daher für die verträglichste, günstigste und für die Menschen schlüssigste Option: „Wir müssen die Säcke dann nicht wieder neu justieren und den Leuten noch einmal neu erklären, was wo rein gehört und was nicht.“

„Wir haben die Bevölkerung halt vorher gefragt. Alle im Vorstand waren um ein Einfangen der Stimmung zum Thema bemüht – das Zusammenwerfen von Plastik und Alu-Metall könnte niemand nachvollziehen“, sagt Höbarth: „Ob die Leute in den anderen Bezirken mit ihrer Lösung glücklich sein werden, das wird sich zeigen.“

Für einige Bezirke werde es teurer werden, Waidhofen und Zwettl hätten Gebührenerhöhungen schon hinter sich. Aber, auch das räumen unsere Müllchefs ein: Für manche Bezirke mit derzeit noch schlechten Lösungen bringe das Jahr 2023 wohl Verbesserungen.

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